Kinder und Familien aus sozioökonomisch benachteiligten
Verhältnissen sind vielfach belastet. Und Strukturprobleme zeigen sich auch
speziell in den Kindergärten, die besonders viele dieser Familien betreuen.
Eigentlich bräuchte es hier mehr Ressourcen. Stattdessen haben gerade diese
Einrichtungen oft Probleme, Personal zu finden. Stellen bleiben länger
unbesetzt, Ausfälle häufen sich. Dadurch wird der gesetzliche Personalschlüssel
an doppelt so vielen Tagen unterschritten, wie in anderen Kindergärten. Für Kinder
mit hohem Förderbedarf sind das viele verpasste Chancen.
Die im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellte
bundesweite Studie „Kitas 2. Klasse? – Mehrfachbelastungen von Kitas mit
Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien“ des Instituts für
Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit, Rheinland-Pfalz (IBEB) kommt
zu diesen und weiteren Ergebnissen.
Der Appell: Wir brauchen endlich ernsthafte und
flächendeckende Investitionen in frühkindliche Bildung. Das Arbeitsfeld muss
attraktiver werden, um Personal auch dort halten zu können, wo die
Herausforderungen größer sind. Kindergärten in belasteten Milieus brauchen
Kita-Sozialarbeit – und diese darf nicht Jahr für Jahr auf der Kippe stehen,
weil Programme auszulaufen drohen.
Gestern wurde die o.g. Studie in einer Online-Veranstaltung mit fast 400 Teilnehmenden vorgestellt und von Vertreter:innen der Praxis und Politik diskutiert. Die Studie sowie die Aufzeichnung gibt es hier: https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/bildung/kitas-2-klasse